Es war Tag der Nachbarn! Ganz Deutschland feierte an diesem Tag an vielen Orten kleine und große Feste mit und für die Nachbarschaft!
So feierten auch wir in der Deutschen Wohnen Siedlung im zweiten Jahr ein Nachbarschaftsfest und luden erneut Jung und Alt ein, aus ihren Wohnungen herauszukommen und sich kennenzulernen.
Weil im letzten Jahr die Plakate innerhalb der Siedlung im Vorfeld des Festes entfernt wurden, bekam in diesem Jahr ein paar Wochen vor der geplanten Festivität jeder ein "Save the date" in seinen Briefkasten, mit der herzlichen Einladung, Kritik und Anregungen zu äußern und gerne bei der Planung mitzuwirken. So hofften wir die Menschen mitzunehmen und aktiv bei Planung und Umsetzung ihres Festes teilhaben zu lassen. Doch es meldete sich niemand!
Ein wenig enttäuscht aber nicht entmutigt planten wir das Fest eben wieder alleine und waren gespannt, wer und wie viele Bewohner unserer Einladung folgen würden. Zur Mittagszeit starteten wir mit der Dekoration und dem Aufbau des Festes. Bierzeltgarnituren wurden aufgebaut und eingedeckt, Fahnen, Wimpelketten und Luftballons schafften ein fröhliches, buntes Ambiente.
Ein "alter Kern" von Bewohnern aus dem letzten Jahr kam und half bei der finalen Fertigstellung mit, brachte Kaffee und Kuchen für das gemeinsame Buffet und freute sich auf das Wiedersehen von alten Bekannten. Vereinzelnd gesellten sich ein paar neu Hinzugezogene dazu. Zwei Studentinnen der Ev. Hochschule Berlin boten ein Kennenlern-Bingo an und bedruckten mit alten Lettern ein Plakat mit den Vornamen der am Nachbarschaftsfest teilnehmenden. Sie gingen außerdem nochmals los und klingelten in den einzelnen Häusern, um die Bewohner doch noch spontan dazu zubewegen zu kommen. In jedem Haus saßen Menschen auf ihren Balkonen und vereinzelnd waren auch Kinderstimmen zu hören. Warum kamen sie nicht? Das Wetter war perfekt, das Ambiente nett und unkompliziert, Kinder hätten zusammen spielen können und man hätte sich ganz wunderbar kennenlernen können.
Hier ist man sich fremd und will daran offensichtlich nichts ändern. Kontaktaufnahme ist, wenn überhaupt, immer durch den anderen gewünscht....Nur selten werden solche Prinzipien abgelegt.
Wir von GiG bedauern das sehr! Im Sinne der Gemeinwesenarbeit wollen wir aber nicht "Top down" agieren und ein Angebot schaffen, von dem wir glauben, dass es gut für die Menschen ist. Wir möchten die Menschen unterstützen selbst zu agieren für ein besseres Miteinander. So ist unser Fazit für diese Siedlung, dass wir hier im nächsten Jahr kein weiteres Nachbarschaftsfest planen.
Dem "alten Kern" von Bewohnern wünschen wir, dass sie es schaffen, ein regelmäßiges Treffen untereinander zu organisieren. Wir haben es ihnen gezeigt: Bringt ein paar Stühle und Tische heraus, es braucht nicht unbedingt Deko, jeder bringt etwas mit für alle zum teilen und schon steht einem netten Nachmittag oder Abend unter Nachbarn nichts mehr im Wege! Und vergesst nicht auch einfach einmal neue Nachbarn anzusprechen und einzuladen!